Was ist eigentlich ein Watte-Wechsel bei der E-Zigarette?

Was ist eigentlich ein Watte-Wechsel bei der E-Zigarette?

Um zu verstehen, warum ein sogenannter Watte-Wechsel bei einer E-Zigarette nötig ist, sollte man wissen, wie sie aufgebaut ist bzw. wie sie funktioniert.

Eine E-Zigarette erhitzt und verdampft Flüssigkeiten

Die gute alte Tabak-Zigarette verbrennt Pflanzenblätter. Der aromatische dabei entstehende Rauch, ist das, was der Raucher genießt.

Beim Betrieb einer E-Zigarette entsteht Dampf. Eine Flüssigkeit wird im sogenannten Verdampfer so weit erhitzt, bis sie den Siedepunkt erreicht und in die Dampfphase übertritt. So, wie aromatische Partikel im Rauch einer Tabak-Zigarette wahrgenommen werden können, so kann der “Dampfer” Aromen aus den Flüssigkeiten, die er erhitzt, wahrnehmen und schmecken.

Alles ist Geschmackssache, auch bei der E-Zigarette

Die Flüssigkeiten, die in einem sogenannten Liquid-Tank, in der E-Zigarette enthalten sind, können ganz unterschiedlich aromatisiert sein. Entsprechend gibt es auf dem Markt eine riesige Vielfalt an Produkten, sodass eigentlich für jeden Geschmack etwas dabei sein sollte. Der eine setzt auf reine Naturstoffe, dem nächsten ist völlig egal, was sein Liquid enthält, Hauptsache es “schmeckt”. Vor allen Dingen Menschen, die versuchen, eine Nikotinentwöhnung auf dem Weg über die E-Zigarette durchzuführen, nutzen Liquids, die mit Nikotin versetzt sind, wobei dessen Dosierung stetig sinkt.

Jeder, der sich schon einmal im Umfeld einer E-Zigarette aufgehalten hat, durfte schon mal eine Nase voll von deren Duft genießen und staunen, wie sich Erdbeere oder Menthol, ein Holzduft oder irgendetwas Undefinierbares in der Luft entfalten. Bei Liquids handelt es sich oft um komplexe chemische Verbindungen. Einige davon sind säurehaltig. Vor allen Dingen die säurehaltigen Liquids sowie die Hitze im Verdampfer einer E-Zigarette sorgen dafür, dass der Docht darin allmählich verschleißt.

Wozu ist der Docht da?

Der Docht in einer E-Zigarette hat eine wirklich wichtige Funktion: Aufgrund der Kapillarkräfte, die seine Fasern entfalten, saugt er aus dem Vorratstank Liquid in die Verdampfungs-Einheit des Gerätes. Für einen ungetrübten Genuss beim Dampfen ist es notwendig, dass der Nachschub an Liquid im Verdampfer stetig geliefert wird. In der Regel bestehen Dochte in E-Zigaretten aus Bio-Watte. So wollen die Hersteller vermeiden, dass belastende Rückstände in den Fasern enthalten sind. Hitze zersetzt allerdings die Naturfasern, säurehaltige Liquids ebenso.

Und jetzt kommt er: Der Watte-Wechsel!

Damit nicht schlecht saugende Fasern im gealterten Docht das Erlebnis beim Genuss einer E-Zigarette belasten, kann die Watte gewechselt werden. Zum Beispiel bei Verdampfern weisen die Hersteller allerdings darauf hin, dass der Watte-Wechsel zwar möglich, aber nicht empfohlen ist und daher auf eigene Gefahr erfolgt. Dementsprechend sollte jeder Besitzer einer E-Zigarette, der meint, er müsse seine Watte erneuern, entsprechende Hinweise in der Gebrauchsanweisung lesen.

Nicht alle Geschmacksrichtungen sind miteinander kompatibel

Neben dem Verschleiß gibt es einen weiteren wichtigen Grund, die Watte im Verdampfer auszutauschen: Natürlich hinterlässt jedes Aroma aus einem Liquid Spuren in der Watte. Solche Rückstände verfälschen die Wahrnehmung von Aromen. Wer also häufiger einmal das Liquid wechselt oder beim Dampfen auf extrem unterschiedliche Geschmacksrichtungen setzt, ist gut beraten, die Watte in seiner E-Zigarette auszutauschen, bevor der Dampf schlecht schmeckt. 

Nach einem sogenannten „dry hit“, also dem Betrieb des Verdampfers ohne Liquid (passiert schon mal versehentlich) muss man die Watte wechseln, da sie trocken regelrecht verkohlt wird und sich das sehr negativ auf den Geschmack auswirkt.